Heimatbund Calberlah pflegt Streuobstbestände
Rund um die „Wilden Gesellen“ drehte sich alles beim
Arbeitseinsatz des Heimatbundes. Der Verein kümmert sich um die
Pflege und Gesunderhaltung der alten und jungen Bäume an den
Wirtschaftswegen in der Gemarkung Calberlah. „Die Zeit wird
langsam knapp“, so Heimatbund Vorsitzender Karsten Karwehl.
Laut dem Niedersächsischem Naturschutzgesetz dürfen außerhalb
des Waldes stehende Bäume von März bis September nicht
zurückgeschnitten werden. Weiter dürfen bereits ab Februar
Bäume mit Horsten oder Bruthöhlen nicht bestiegen werden. Mit
vereinten Kräften wurden die alten Kronen ausgelichtet und die
Verjüngung des Fruchtholzes vorangetrieben. Totes Holz musste
entfernt werden. Dabei wurde auf die Abstände zum
Wirtschaftsweg und zu den angrenzenden Landwirtschaftlichen
Flächen geachtet. Ein Ende der Pflege Arbeiten ist noch lange
nicht in Sicht. Sie verteilen sich auf mehrere Jahre, so sind
die Eingriffe für die Bäume besser verträglich. Einen
Wirtschaftlichen Wert haben die Bäume lange schon nicht mehr,
für die Vogelwelt aber spielen sie als Ersatzbiotope und letzte
Rückzugsgebiete eine wichtige Rolle. Auch als Zuhause für
Frei-und Höhlenbrüter und als Nahrungsquelle.
Heimatbund Calberlah – Hilfe für Greifvögel
Der Heimatbund hat Sitzstangen mit Querhölzern für Greifvögel
hergestellt. Ziel war es, dass die natürlichen Feinde von
Nagern auf der Streuobstwiese hinter dem REWE-Einkaufsmarkt in
Calberlah ihr neues Revier entdecken. Für Mäusebussard und
Turmfalke werden die etwa ca. 2,50 m hohen Sitzstangen auf der
Streuobstwiese in Calberlah aufgestellt.
Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren auch auf der
Streuobstwiese. Der Nagerdruck war im vergangenen Jahr
besonders groß, unschwer an den vielen Mäuselöchern zu
erkennen. Die Wühlmäuse sind ein großer Feind der Obstbäume,
deren Wurzeln sind eine ihrer Lieblingsspeisen und finden sie
erst einmal einen Weg durch das Erdreich dahin, ist der Baum
geschädigt oder gar dem Untergang geweiht.
Die Ansitzstangen, sogenannte „Julen“, dienen den Greifvögeln
als Sitzplatz zum Ausruhen und zur Ansitzjagd. Dem Heimatbund
sind dazu von der Gemeinde Calberlah zwei Rundhölzer von
gefällten Bäumen zur Verfügung gestellt worden. Die Stämme
haben Hans Dietrich Huntemüller und Karsten Karwehl geglättet
und von Ästen befreit. Als Holz zum Ansitzen dient eine
Querpassage von etwa 40 cm Länge, gesichert mit einer Schraube
und seitlichen Streben.
Die Julen gehören zu einer Reihe von Maßnahmen, mit denen der
Heimatbund Calberlah die Biodiversität der Streuobstwiese
steigern möchte. Die umfassende Baumpflege beschränkt sich
nicht allein auf Schnittmaßnahmen, sondern schließt auch andere
Lebensräume ein.