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- 2023

 Die Alte Schule wird 175 Jahre

Wo sich heute die Gemeindeverwaltung, eine Podologie-Praxis und Wohnungen befinden, haben 1848 Schüler/-innen Rechnen, Schreiben und Lesen gelernt. Gegenüber dem Dorfplatz an der Hauptstraße gelegen, ist das Gebäude vielen wohlbekannt und kann in diesem Jahr auf stolze 175 Jahre zurück blicken.

Im Calberlaher Dorfbuch beginnt der Artikel über die Schule in Calberlah auf Plattdeutsch so: „Schoolmester, du kannst noch ein, twei Dage blieben, aber wie möt rut, de Bookweiten mutt rin“. In die heutigen Schreibweise umgewandelt bedeutet es: „Schulmeister, du kannst noch ein, zwei Tage bleiben, aber wir müssen raus, der Buchweizen muss rein“. So war es eben damals als es noch kein eigenes Schulgebäude im Dorfe gab. Wie aber wurde Schuldienst abgehalten? Ein Raum für den Unterricht und zusätzlich eine Kammer für den Lehrer wurden für ein Jahr auf einem Hof im Ort zur Verfügung gestellt, danach war eine andere Hofstelle dran. So ging es Jahr für Jahr im Wechsel. Die Ernte hatte immer Vorrang und wenn dabei jede Hand gebraucht wurde, nun ja, dann konnte eben kein Unterricht abgehalten werden.

Für den Schuldienst zuständig war damals die Kirche. Der damalige Calberlaher Schullehrer Wilhelm Tronnier beschrieb in einem Beschwerdebrief vom 31. Dezember 1842 an die Königliche Hannoversche Kirchen-Commission zu Gifhorn die Begebenheiten vor Ort. So sei die Schulstube für die Anzahl der Kinder viel zu klein, es fehle an notwenigen „Schulapparaten“ und in der niedrigen Schulstube sei die Luft schlecht, Schüler und auch Lehrer fühlten sich schlaff und unwohl. Ebenso unerfreulich stelle sich die Lage bei der Wohnung des Lehrers dar. Ein erforderlicher Raum, Keller, ein Backofen und Stallgebäude würden fehlen, auch einen Brunnen gäbe es nicht. Lehrer Tronnier sah das Schulhaus als feuergefährlich und baufällig an und bat in diesem Brief um eine gewissenhafte Untersuchung durch einen Sachverständigen. Überhaupt hatte es Lehrer Tronnier in dieser Zeit nicht leicht in Calberlah. Er bemängelte das Fehlen eines Brunnens zur Wasserversorgung für sich und seine Schüler, benachbarte Brunnenbesitzer untersagten ihm dort das Wasserholen und einige Bauern meinten, er solle sich selbst einen Brunnen schaffen.

Mit den Jahren stiegen die Einwohnerzahlen im Ort und es wurde ein dauernder Klassenraum geschaffen. Ein Schulgebäude war es noch nicht, immerhin hatten die Schüler/-innen nun eine feste Bleibe auf einem Hofgrundstück hinter der Alten Kapelle in der Wasbütteler Straße 3 gefunden. Aber auch hier stiegen im Laufe der Zeit die Schülerzahlen weiter an und es wurde die Notwendigkeit zum Bau eines Schulgebäudes erkannt.

Im Jahr 1843 nahmen die Absichtserklärungen Formen an und es folgten rege Schriftwechsel. Wie schon erwähnt, das Schulwesen unterstand in dieser Zeit der Kirche und so stellte die Kirchen-Commission ihre Auslagen für den Schriftwechsel der Gemeinde in Rechnung, für die Jahre 1843 und 1844 waren es in der Summe 19 Thaler, 13 Gute Groschen und 6 Pfennige.

Die Bauphase startete mit Problemen

Am 7. September 1844 beschrieb der Hausvogt Bergmann in einem Brief an die Königliche Kirchen-Commission von Calberlah die Schwierigkeiten beim Formen, Trocknen und Brennen der Mauersteine für das Schulgebäude. Er teilte mit, dass beim besten Willen die Arbeiten so nicht weiter fortgeführt werden könnten. Vorangegangen war ein Brief vom Lehrer Tronnier aus Calberlah an den Hausvogt. Darin berichtete Lehrer Tronnier über regnerisches Wetter und beengte Platzverhältnisse beim Trocknen der frisch gebrannten Mauersteine. Deren Qualität sei so schlecht, dass diese sich nicht für einen Massivbau wie der Schule eignen würden. Darauf empfahl Hausvogt Bergmann die Aufgabe der Pläne zum Massivbau des Schulgebäudes. Zum einen wegen der schlechten Qualität der Mauersteine und auch weil eine Feuergefährlichkeit, eigentlich ein wichtiger Grund für die Massivbauweise, durch die isolierte Lage des Objektes nicht gegeben sei.

Heimatbund Calberlah, Karsten Karwehl

Die Alte Schule in Calberlah
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