Endlich wieder ein Weihnachtsmarkt in Calberlah, darauf hat der Ort lange gewartet. Kunsthandwerk, gutes Essen und Trinken inmitten vorweihnachtlicher Stimmung - ein ganzes Dorf freut sich darauf. Der Heimatbund beteiligt sich ebenfalls mit einem Stand, es werden Omas Steckrübeneintopf, Hot Dogs und Brezel angeboten.
Die Samtgemeinde Isenbüttel kann in diesem Jahr einen runden Geburtstag feiern. Sie war ein Kind der großen Gebiets- und Verwaltungsreform von 1974, diese kommunale Neureform brachte viele Veränderungen mit sich und über einige davon möchte ich hier berichten.
Eine Kommission des Niedersächsischen Innenministeriums führte 1972 eine Bereisung mit Anhörung der Neuordnungsbereiche im Zuge der anstehenden Gebiets- und Verwaltungsreform durch. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Ministerialrat Götz Kronenberg, Hannover, bereiste den Landkreis Gifhorn und seine Gemeinden, hier den Raum Stadt Gifhorn, die Samtgemeinde Sassenburg, Isenbüttel und den Raum der Samtgemeinde Calberlah. In der Bevölkerung waren damals die Pläne zum Raumordnungsverfahren nicht unumstritten. Die Kommission musste sich während der Bereisung auch dem Unmut der Bevölkerung stellen, besonders aus der Samtgemeinde Gamsen unter ihrem Vorsteher Bruno Kuhn stellte sich ihnen erheblicher Widerstand entgegen. Auch die Bürger aus Essenrode mit ihrem Bürgermeister Friedrich Dannheim waren mit den Plänen nicht einverstanden, sie wollten zum Landkreis Gifhorn gehören und nicht der Gemeinde Lehre zugeordnet werden. Manches Mal haperte es auch in der Politik mit einer gemeinsamen Position zum bevorstehenden Großprojekt. In Gifhorn gab es gegensätzliche Auffassungen darüber, wohin sich die Stadt in der Zukunft weiterentwickeln sollte. Bürgermeister Trautmann erwartete die Weiterentwicklung der Stadt Gifhorn nach Osten und Norden, Oberkreisdirektor Rolf Wandhoff hingegen eher nach Süden in Richtung Isenbüttel.
Streit gab es auch um die Siedlung Isenbüttel-Gifhorn mit dem Bahnhof. Hier war Gifhorns Bürgermeister Trautmann der Ansicht, dass die Stadt Gifhorn ein starkes Zentrum im Landkreis sein müsste. Um das zu erreichen, sollte auch das Gebiet Isenbüttel-Gifhorn/Bahnhof zur Stadt Gifhorn gehören und auch die Ortschaften Ribbesbüttel und Vollbüttel sollten auf die Eignung als stadtnahe Gemeinden südlich von Gifhorn überprüft werden. Die Forderung, Isenbüttel-Gifhorn/Bahnhof der Stadt Gifhorn zuzuordnen, stieß auf den heftigen Widerstand der Gemeinde Isenbüttel.
Sie war 120 Jahre alt. Als man sie pflanzte, wurde Calberlah gerade erst an das Stromnetz angeschlossen und die Bahnhofstraße war ein etwas besserer Feldweg inmitten von Feldern. Sie hat zwei Kriege überstanden, sich gegen die Versiegelung ihrer Wurzeln und gegen den Autoverkehr behauptet. Der Lindenbaum an der Mecklenburger Straße wurde nun entnommen. Ob ein neuer Baum gepflanzt werden wird?